Ausfluege – Tel Aviv und Ramallah
Weihnachten und Silvester sind vorbei. Das war bis jetzt eine der stressigsten Zeiten seit Sommer hier, weil einfach so viele Menschen ins Hospiz gekommen sind. Die Cafeteria war überfüllt von früh bis spät. Trotzdem hatten wir Zeit, Weihnachten zu feiern – am 24. Dezember bei einem Festessen mit allen Zivildienern und der Hausleitung gemeinsam – alle hatten am Abend frei, da das Kaffeehaus bereits früher geschlossen hat. Später am Abend haben wir uns einer Gruppe der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem angeschlossen und sind nach Betlehem gepilgert, wo wir dann ziemlich müde um halb vier in der Früh des 25. Dezembers angekommen sind.
Nun, wo die Anzahl der Gäste langsam zurückgeht, habe ich meine zwei freien Tage in dieser Woche genützt und bin nach Tel Aviv gefahren, um ins Kino zu gehen. Das erste Mal im Kino seit ich hier bin. Die hebräischen Websites zu entziffern und das Kinoprogramm zu erfahren ist nämlich gar nicht so einfach. Dafür ist es dann vorteilhaft, dass es weltweit nicht besonders viele Menschen gibt, die Hebräisch sprechen, und so werden Filme meist nicht synchronisiert, sondern laufen auf Englisch mit Hebräischen Untertiteln. So konnte auch ich der Handlung folgen (der Film war “Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind”).
Gleich am nächsten Tag nochmal weg – und zwar nach Ramallah, wo ich im Internet über ein Chinarestaurant gelesen habe, das ich ausprobieren wollte. Ich war zum ersten Mal in dieser Arabischen (weitgehend muslimischen Stadt) in der Weihnachtszeit und war ganz überrascht, dass auch dort Weihnachtsmänner aus Schokolade verkauft werden. Interessanterweise stehen die direkt neben den Osterhasen:
Das Essen im Chinarestaurant war lecker, allerdings war es gar nicht so einfach, überhaupt etwas zu bekommen. Im Restaurant war viel Betrieb und da sind den Kellnern eben Einheimische wichtiger, die als Gäste noch öfter kommen können, als irgendein einzelner Europäer, der vermutlich sowieso nicht lange im Land ist.
Heute habe ich übrigens auch etwas gemacht, was ich normal nicht tue. Ich hatte aber irgendwie Lust dazu – das Essen fotografieren – Ente süß-sauer und als Vorspeise eine scharfe Suppe: