Schnee

Schnee

Also gibts doch noch Schnee in Israel. Hier in Jerusalem nur wenig, trotzdem war es ein großes Gesprächsthema. In Betlehem schneite es etwas mehr – 5cm – genug um in diesen Breitengraden ein Chaos hervorzurufen und einige unserer lokalen Mitarbeiter daran zu hindern, in die Arbeit zu kommen. Keine Ahnung, wie hier der Schnee bzw. ob er überhaupt geräumt wird, Winterreifen hat jedenfalls keines der Autos hier montiert.

Trotzdem kommen momentan immer mehr Gruppen, die sich vom Wetter nicht abschrecken lassen. Nur schade für die Menschen, die viel Geld für eine solche Reise zahlen und dann im Regen herumhasten müssen.

Schnee im Garten des österreichischen Hospizes
Schnee im Garten des österreichischen Hospizes

Schnee

Die lokale Bevölkerung zeigt sich vom Wetter übrigens unbeeindruckt – die Straßen der Altstadt sind fast genauso bevölkert wie an Tagen mit trockenem Wetter.

Ausfluege – Tel Aviv und Ramallah

Ausfluege – Tel Aviv und Ramallah

Weihnachten und Silvester sind vorbei. Das war bis jetzt eine der stressigsten Zeiten seit Sommer hier, weil einfach so viele Menschen ins Hospiz gekommen sind. Die Cafeteria war überfüllt von früh bis spät. Trotzdem hatten wir Zeit, Weihnachten zu feiern – am 24. Dezember bei einem Festessen mit allen Zivildienern und der Hausleitung gemeinsam – alle hatten am Abend frei, da das Kaffeehaus bereits früher geschlossen hat. Später am Abend haben wir uns einer Gruppe der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem angeschlossen und sind nach Betlehem gepilgert, wo wir dann ziemlich müde um halb vier in der Früh des 25. Dezembers angekommen sind.

Nun, wo die Anzahl der Gäste langsam zurückgeht, habe ich meine zwei freien Tage in dieser Woche genützt und bin nach Tel Aviv gefahren, um ins Kino zu gehen. Das erste Mal im Kino seit ich hier bin. Die hebräischen Websites zu entziffern und das Kinoprogramm zu erfahren ist nämlich gar nicht so einfach. Dafür ist es dann vorteilhaft, dass es weltweit nicht besonders viele Menschen gibt, die Hebräisch sprechen, und so werden Filme meist nicht synchronisiert, sondern laufen auf Englisch mit Hebräischen Untertiteln. So konnte auch ich der Handlung folgen (der Film war “Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind”).

Gleich am nächsten Tag nochmal weg – und zwar nach Ramallah, wo ich im Internet über ein Chinarestaurant gelesen habe, das ich ausprobieren wollte. Ich war zum ersten Mal in dieser Arabischen (weitgehend muslimischen Stadt) in der Weihnachtszeit und war ganz überrascht, dass auch dort Weihnachtsmänner aus Schokolade verkauft werden. Interessanterweise stehen die direkt neben den Osterhasen:

Weihnachtsmänner neben Osterhasen
Weihnachtsmänner neben Osterhasen
Gedränge in Ramallah
Gedränge in Ramallah

Das Essen im Chinarestaurant war lecker, allerdings war es gar nicht so einfach, überhaupt etwas zu bekommen. Im Restaurant war viel Betrieb und da sind den Kellnern eben  Einheimische wichtiger, die als Gäste noch öfter kommen können, als irgendein einzelner Europäer, der vermutlich sowieso nicht lange im Land ist.

Heute habe ich übrigens auch etwas gemacht, was ich normal nicht tue. Ich hatte aber irgendwie Lust dazu – das Essen fotografieren – Ente süß-sauer und als Vorspeise eine scharfe Suppe:

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Christbaeume

Christbaeume

Soeben sind sie angekommen – unsere Christbäume, die nun in der verbleibenden Advents- und Weihnachtszeit als Weihnachtsschmuck dienen. Es war gar nicht so leicht, die Bäume aufzutreiben, da viele den Bränden in Haifa Ende November zum Opfer gefallen sind. Trotzdem – sechs Bäume haben wir nun – für Kapelle, Eingangsbereich, Frühstücksraum…

Christbäume frisch geliefert
Christbäume frisch geliefert

Momentan sind immer noch sehr wenige Gäste in der Cafeteria. Die Zeit vergeht dadurch nicht schneller, aber wir warten alle schon gespannt auf die nächste Woche, in der das Haus wieder gefüllt sein wird. Neben Betlehem spürt man auch in Jerusalem mittlerweile das nahende Weihnachtsfest. Im christlichen Viertel wurde gestern feierlich ein großer Christbaum mit Leuchtschmuck aufgestellt und selbst manche ansonsten ernst wirkende Kreuzwegstation an der Via Dolorosa bleibt vor Kitsch nicht verschont.

Kreuzwegstationen mit Weihnachtsmann - trifft nicht jeden Geschmack
Kreuzwegstationen mit Weihnachtsmann – trifft nicht jeden Geschmack
Advent

Advent

Adventliche Stimmung macht sich breit im österreichischen Hospiz. Wir verkaufen im Kaffeehaus nun Weihnachtskekse und Apfelpunsch. Auch in Israel sind die Tage kürzer als im Sommer, auch wenn es nicht so früh dunkel wird wie in Europa. Die deutsche evangelische Gemeinde in Jerusalem hat am 1. Adventssonntag einen Weihnachtsbasar veranstaltet – der Erlös kommt Palästinensern zu, die aufgrund der fehlenden Krankenversicherung in Not geraten sind. Kaum zu glauben, wie viele deutsche Freiwillige und Volontäre sich hier in der Umgebung aufhalten, die alle beim Basar mitgeholfen haben. Komische Stimmung auch – die Weihnachtslieder neben dem Gesang des Muezins fünfmal täglich.

In der Hoffnung auf mögliche neue Bekanntschaften habe ich nach dem Basar am 2. Adventsonntag den evangelischen Gottesdienst in der Erlöserkirche besucht und war sehr beeindruckt von der Gemeinschaft, die ich erleben konnte. Vielleicht kann ich mich hier noch weiter engagieren in den nächsten Monaten.

Auch in Betlehem macht sich die nahende Weihnachtszeit bemerkbar – im Gegensatz zu Jerusalem ist dort in der Stadt Weihnachtsbeleuchtung angebracht. Auch der Platz vor der Geburtskirche erstrahlt im Licht von beleuchteten Christbäumen, Weihnachtskugeln, Lichterketten. Ein ganz eigenes Flair und tatsächlich um einiges kitschiger als ich es aus österreichischen Weihnachtsmärkten gewohnt bin.

Die Kälte im Zimmer beeindruckt mich mittlerweile auch kaum mehr. Das Heizen ist jedoch fast vergebens. Du kannst das Zimmer in der Früh auf 20 Grad aufheizen. Eine Stunde die Heizung abgestellt und beim Frühstück gewesen, schon zeigt das Thermometer wieder 17,2 Grad.

Adventliche Geburtskirche in Betlehem mit beleuchtetem Baum
Adventliche Geburtskirche mit beleuchtetem Baum
Weihnachtsbeleuchtung in Betlehem
Weihnachtsbeleuchtung in Betlehem
En Gedi

En Gedi

Seit dem letzten Monat hat sich einiges hier getan. Der herannahende Winter macht sich auch hier bemerkbar, obwohl man denken könnte, dass in diesen Breitengraden die Temperaturen gar nicht so weit fallen. Aufgrund der großen Höhe über dem Meeresspiegel – immerhin knappe 800m – wird es jedoch auch hier ziemlich kalt. Glücklicherweise hat unser Hausmeister bei meiner Klimaanlage schon den Heizmodus aktiviert, denn durch die große Fensterfront meines Zimmers, kühlt der Raum besonders schnell ab. Generell ist unser Haus praktisch nicht isoliert. Wir jedenfalls hier haben jetzt alle unsere Jacken und Pullover ausgepackt und sind froh, wenn wir nicht allzu viel hinausgehen müssen.

Etwas skurril ist, dass man von hier aus mit dem Auto in einer Stunde beim Toten Meer landet und dort wird tatsächlich noch bei knapp 30 Grad gebadet. Die Meereshöhe macht den Unterschied. Gemeinsam mit ein paar Zivis waren wir letzte Woche in En Gedi, einem Ort am Toten Meer, der durch schöne Quellen und Wasserfälle mitten in einer Wüstengegend heraussticht.

Wasserfall in En Gedi
Wasserfall in En Gedi
En Gedi am Toten Meer
En Gedi am Toten Meer

Auch die Touristen sind weniger geworden. Im Kaffeehaus beginnt jetzt wieder eine Zeit, in der weniger zu tun ist. Das führt leider auch dazu, dass die Arbeit langweiliger wird. Aber spätestens zu Weihnachten ändert sich das auf jeden Fall.

Da die Luft so trocken ist, hat es in den letzten Tagen einige Waldbrände gegeben. In Haifa musste ein Viertel der Bevölkerung evakuiert werden, weil nicht klar war, ob das Feuer rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden kann. Die israelische Verwaltung vermutet palästinensische Brandstifter hinter den Bränden. Von arabischer Seite wird das zurückgewiesen – wie so oft fehlen neutrale Beobachter.

Trotz all der Aufregung in Israel – wir hier in Jerusalem haben nicht viel davon mitbekommen, außer über den SMS-Informationsservice.